digifinity
von Tobias Barton und Patrick Bellartz
Fiktiver Text über die Entstehung unseres Zeltes
Die Geschichte unseres Zeltes
Es war einmal ein Wissenschaftler aus dem alten Rom Was er konnte, machte ihm so schnell kein Zweiter nach. Ähnlich wie heute wurde auch in der Antike durchaus an geheimen Projekten geforscht. In diesem konkreten Falle sprechen wir über die sogenannte Zeitmaschine. Sie verleiht dem Besitzer die einzigartige Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen. Jener Wissenschaftler, der seit Jahren mit diesem Projekt betraut war, nahm es mit der Trennung zwischen Arbeit und Freizeit jedoch nicht immer ganz genau. Seine Vorgesetzten darüber im Ungewissen lassend, machte er sich hin und wieder einen Spaß daraus, lange entfernte Zeiten zu bereisen. Nicht selten landete er in einer Zukunft, die selbst für uns moderne Menschen unerreichbar scheint. Stets kam er wieder heile im antiken Rom an. Bis auf ein Mal. Nachdem er die Zukunft verlassen und sich wieder auf dem Rückweg befunden hatte, musste er zu seinem Entsetzen feststellen, dass er vergessen hatte, die für die Zeitmaschine dringend benötigte dunkle Materie zu tanken. Leider befand er sich zu dem Zeitpunkt schon mitten auf dem Weg und die Tanknadel zeigte allmählich gegen Null. In die Zukunft würde er es nicht mehr zurückschaffen, doch dort gab es die meiste dunkle Materie. Rom war auch noch immer viel zu weit weg. Bei Kilometer 2021 kam der Wissenschaftler schließlich zum Stillstand „Wo bin ich?", dachte er und blickte sich nervös um „Sieht aus wie eine große Stadt, die von einem hohen, dunklen Gebäude mit zwei Türmen überragt wird Ein solches Gebilde habe ich ja noch nie gesehen!" Doch es dauerte nicht lange, da bemerkte er in seiner Nähe etwas wohlvertrautes. Ein kleines Stück römische Stadtmauer. ,,Diese Stadt muss von uns Römern gegründet worden sein!", war sein erster Gedanke. Sofort machte der Forscher sich auf den Weg, um das Bauwerk von näherem zu betrachten. Dafür musste er zunächst eine Treppe hinabsteigen. Tatsächlich. Ein Lehmstein, wie er zu Zeiten Roms gebrannt und verbaut worden war. An diesem Ort fühlte der Mann sich wohl. Er setzte sich auf den Vorsprung vor der Mauer und rastete. „Solange ich von hier nicht wegkomme, könnte ich an diesem geschichtsträchtigen Ort mein Zelt aufschlagen", murmelte er leise. Damit meinte er einen großen Fetzen aus einem unbekannten Textil, das ihm die Menschen der Zukunft kurz vor seiner Abreise geschenkt hatten. Sofort machte er sich an die Arbeit und beschwerte alle Ecken des sternförmigen Tuches mit herumliegenden Steinen. Wie durch ein Wunder plusterte es sich auf und schuf einen kleinen Unterschlupf. Der Mann war stolz auf sich, denn er hatte sich soeben nicht nur einen Rastplatz erschaffen. Nein, es war viel mehr als das. Er dachte sich: ,,Dieser Ort fühlt sich wie eine Symbiose aus meinem Start, der Zukunft, und meinem Ziel, der römischen Antike, an. Alles passt perfekt zueinander." Auch die Tatsache, dass die Römer ein sehr fortschrittliches und zukunftsorientiertes Volk waren, sollte hier nicht unberücksichtigt bleiben. Der Wissenschaftler wurde langsam müde und beschloss, sich ein wenig auszuruhen. Als er wieder wach wurde, holte ihn die grausame Realität wieder ein. Er saß immer noch hier fest. ,,Verdammt, ich brauche diese dunkle Materie!", fluchte der Mann. Also raffte er sich auf und zog los, um nach brauchbarem Material zu suchen. Das Zelt ließ er zurück. Zu seinem Erstaunen war die Stadt jedoch relativ leer und viele Geschäfte hatten gar nicht geöffnet, obwohl es helllichter Tag war. Daher fand er auch keine entsprechenden Fachmärkte, die ihm seinen Treibstoff hätten verkaufen können. Er würde wohl noch einige Zeit hier verbringen müssen, dachte sich der Römer. Also ging er zum Zelt zurück und machte es sich dort gemütlich.
Und wenn er nicht abgereist ist, so gilt der Lockdown noch heute
PROJEKTE
well rounded stay Anna von Homeyer, Karla Menzel, Vanessa Unruth
Eins mit der Natur Eylem Özdemir und Berfin Kahraman
EIN MENSCH EIN PARKPLATZ Lya Obert, Bongkwan Kang, Maxim Yurin
Shroomy Carlo Lambrecht, Jannik Gießing, Marie von Wirth
Distance to go Jana Grund, Hannah Schulte
Der Kuleschowsche Raum Marc Wiegand, Nicolas Kaup
Coquille sur le banc Greta Krappen, Jana Huck, Kim Tram Nguyendigifinity Tobias Barton, Patrick Bellartz
THE CURTAIN ISLAND Marvin Daniels, Anjana Tuladhar
OUTDOOR WORKING SPACES Alexandra Klein, Constantin von Martial
laTent Leon Bischoff, Jakob Schaefer
Tentes de Deueleuze et Guattari Frederick Cornelius, Kai Lehr
Parasitäre Stadtbesetzung Jan Rolink, Simon Gladbach
Kletterbaum Joyce Lindner, Coleen Grabowski