Abgabe Duo

von Hanna Bonekämper und Caroline Steffen
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die definition eines ortes – sie fällt schwer zuerst. nur selten machen wir uns gedanken über das, was uns umgibt.

jeder versteht unter dem begriff ,ort‘ etwas anderes. es kann die kleine stadt sein, in der man aufgewachsen ist. es kann der park sein, durch den man gerne spaziert. oft wird der begriff auch mit ,platz‘ auf eine ebene gestellt. stadt, position, stelle, raum und siedlung sind begriffe, die ebenfalls präsent sind.

Bestandsaufnahme:

Entwurf:

ein ort stellt das spiel zwischen licht und schatten dar. idealerweise überwiegt das licht in seiner präsenz – doch auch der schatten, der durch grazile blätter eines baumes entsteht, hat seine qualitäten.

wichtig ist, dass das verhältnis der größe des ortes und der bebauung ausgewogen ist. die bebauung darf den platz nicht bedrängen, indem er auf ein letztes fleckchen gesetzt wird. ebenso darf er nicht menschenleer sein – aufgrund einer überdimensionierung. besser ist ein ort kleiner und belebt, als groß und leer von atmosphäre und nutzern. die nutzer: sie müssen den ort ihren vorstellungen entsprechend nutzen können. der ort muss auf den menschen ,zugeschnitten‘ sein. ein ort muss in seiner architektur und gestaltung langlebig und in einer gewissen art und weise zeitlos sein. so entsteht ein ort, der von vielen generationen genutzt wird und in vielen jahren noch einen namen hat, der emotionen auslöst. ein ort muss nicht nur auf seinen nutzer maßgeschneidert sein. genauso wichtig ist es, dass ein ort auf seine gebaute umwelt reagiert. kein ort steht für sich allein, jeder hat auf unterschiedlichste art und weise einen bezug nach ,aussen‘.

ein ort ist in jedem fall ein fleckchen erde, auf dem man sich gerne, und gerne lange aufhält. hier verbringt man seine freizeit oder nimmt ein buch zur hand. raum, um die gedanken kreisen zu lassen. raum, um sich inspirieren zu lassen. die raumqualität und eine daraus resultierende atmosphäre stellt damit den am schwersten fest zu machenden faktor aus. hier entscheiden keine gesetze oder andere rahmenbedingungen. allein mit dem bauchgefühl lassen sich atmosphären kreieren und auch wahrnehmen. ähnlich wichtig ist die beziehung weg und blick zu ort. niemand sitzt gerne an einem ort, an dem reger und hektischer durchgangsverkehr herrscht. der überblick über die gesamte ortsituation ist für den nutzer aber in jedem fall wichtig. orientierungspunkte und blickbeziehungen zu einkaufspassagen oder naherholungsflächen. die nutzung des ortes spielt hierbei eine wichtige rolle.

öffentliche verkehrsmittel in der nähe des ortes sind wichtig. ist der ort in eine gute infrastruktur eingebettet, ist das schon die halbe miete.

oft wird man leider zeuge davon, dass orte anders als geplant genutzt werden. mit diesem prozess wird aus dem ort ein schandfleck der stadt, zugemüllt und beschmutzt mit graffitis. um das zu vermeiden, ist es wichtig, vorkehrungen zu treffen. dies kann bereits mit dem anbringen von mülleimern passieren. oft stellt dies aber nicht das eigentliche problem dar. die problematik liegt viel häufiger in einer schlechten planung des ortes – indem er zu groß ist um belebt zu sein, nicht attraktiv genug ist um als qualität genutzt zu werden oder dem umfeld des ortes fehlen gewisse strukturen oder einrichtungen sowie orte. in diesem zusammenhang fällt es auf, dass es einfacher ist, einen ort dort zu planen, wo es bereits viele qualitativ hochwertigen orte gibt.

nicht zu vernachlässigen ist die akustik. ein ort kann noch so schön sein – platziert an einer stark befahrenen straße wird er immer wenig bis gar nicht genutzt bleiben. auch eine temporäre änderung der akustik durch eine baustelle oder ähnliches schrenkt die nutzqualität eines ortes sofort ein.

abschließend lässt sich sagen, dass viele unterschiedliche faktoren einen ort oder unort formen. bereits kleine vernachlässigungen in der planung rächen sich nach einiger zeit der aktiven nutzung.

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