Kletterbaum

von Joyce Lindner und Coleen Grabowski

Menschen und Affen haben in ihrer Evolution gemeinsame Vorfahren. So ist es wenig verwunderlich, dass Klettern seit jeher eine vom Menschen angewandte Fortbewegungsart ist.

Durch den Lauf unserer Entwicklung ist es für die meisten von uns Menschen nicht mehr notwendig, kletternd auf Bäumen Schutz und Nahrung zu suchen oder von ihnen nach Tieren oder Feinden Ausschau zu halten, doch nicht ohne Grund ist das Klettern heute eine beliebte Sport und Freizeitaktivität.

Auch Kinder haben von sich aus das Bedürfnis zu klettern. Wozu gibt es sonst das Klettergerüst?

Doch viel reizvoller sind Bäume!

Während man als Kind noch spielerisch und selbstständig die Natur erkundet und Bäume erklommen hat, kommt mit zunehmendem Alter der Alltag und Bedenken durch aktuelle Themen: Klimawandel, Regenwaldzerstörung, Artensterben, Treibhausgase und weitere.

Die Natur ist vom Menschen bedroht. Dabei wird schnell vergessen, dass wir Menschen selbst Teil der Natur sind.

Infolgedessen wird sie zunehmend zu einem zerbrechlichen Abstrakt, ein idyllisches Paradies, das nicht zerstört werden darf. Wir sperren uns selbst moralisch aus.

Wir betrachten die Natur zunehmend wie etwas in einem Museum, das tatsächliche Erleben und die liebevolle Verbundenheit zu ihr bleibt dabei auf der Strecke.

Bäume werten das Stadtbild auf und schaffen in Parks Oasen der Ruhe und Erholung, weil wir uns in ihrer Nähe wohl fühlen. Warum können wir sie dann nicht auch zum Aufenthalt nutzen? Aktiv Berührung mit der Natur suchen, raus aus dem Alltag, Distanz zum Stadtleben… Eine vergessene und doch völlig neue Perspektive einnehmen?

In Städten wie Köln haben Grünflächen und Bäume so einige Aufgaben.

Über den optisch positiven Einfluss und das daraus folgende Wohlbefinden der Stadtbevölkerung hinaus sorgen sie nicht nur durch das Umwandeln von Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff für ein besseres Stadtklima. Bei Niederschlag speichern sie Wasser und geben es mit der Zeit an die Luft ab, was nicht nur einen kühlenden Effekt hat, sondern die Luft auch angenehmer zu atmen macht. Bäume werfen Schatten auf versiegelte Flächen, wodurch sie verhindern, dass diese sich in der Sonne zu stark erhitzen. Sie reduzieren mit ihrem Blätterdach den Straßenlärm und binden an ihren Blättern durch den Verkehr in die Luft geratene Schwebstoffe, wie Rußpartikel und Reifenabrieb. Darüber hinaus sind Bäume Lebensraum für andere Lebewesen wie beispielsweise Pflanzen, Vögel und Insekten.

Das macht sie in der Stadt heilig!

Dieser Umstand zieht eine Vielzahl von Gesetzen und Richtlinien in Sachen Baum- und Naturschutz nach sich, welche verhindern, dass der Baumbestand unkontrolliert reduziert wird, sei es durch Beschädigung und darauffolgendes Absterben oder widerrechtliches fällen.

Hinzu kommt leider, dass die Bäume in der Stadt Köln Großteils krank und dadurch wesentlich anfälliger und weniger stabil sind.

Projekte

well rounded stayAnna von Homeyer, Karla Menzel, Vanessa Unruth

Eins mit der Natur Eylem Özdemir und Berfin Kahraman

EIN MENSCH EIN PARKPLATZ Lya Obert, Bongkwan Kang, Maxim Yurin

Shroomy Carlo Lambrecht, Jannik Gießing, Marie von Wirth

Distance to go Jana Grund, Hannah Schulte

Der Kuleschowsche Raum  Marc Wiegand, Nicolas Kaup

Coquille sur le banc  Greta Krappen, Jana Huck, Kim Tram Nguyen

digifinity Tobias Barton, Patrick Bellartz

THE CURTAIN ISLAND Marvin Daniels, Anjana Tuladhar

OUTDOOR WORKING SPACES Alexandra Klein, Constantin von Martial 

laTent Leon Bischoff, Jakob Schaefer

Tentes de Deueleuze et Guattari Frederick Cornelius, Kai Lehr

Parasitäre Stadtbesetzung Jan Rolink, Simon Gladbach

Kletterbaum Joyce Lindner, Coleen Grabowski

Elevate Florian Meyer & Eric Pohle


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