Parasitäre Stadtbesetzung
von Jan Rolink und Simon Gladbach
Die im Text „Das Glatte und das Gekerbte“ beschriebenen Räume haben wir während unseres Stadtspaziergangs in Köln untersucht. Dabei sind wir auf die Suche nach glatten (frei, unabhängig, nicht gerichtet bzw. besetzt, keinen Normen unterliegend) und gekerbten Räumen (genormt, besetzt, durch den Menschen nutzbar gemacht, den Gesetzen der Metrik untergeordnet) gegangen.
Wir machen auf ungenutzte Nischen in bebauten (per Definition eingekerbt) und grünen Räumen (per Definition glatt) in der Stadt aufmerksam und unterstreichen ihre Wichtigkeit durch eine Besetzung. Dabei stellen die Nischen in beiden genannten Gebieten aufgrund der fehlenden Nutzung glatte Räume dar. Genau auf diesen fließenden Übergang zwischen vermeintlich glatten und gekerbten Räumen gehen wir mit unserer Arbeit ein.
Unsere Arbeit besteht aus einem Körper, der einer natürlichen Form entspringt, jedoch durch Abstraktion und Überführung in das metrische System eingekerbt wird. Hierbei orientieren wir uns an der Form von Kokons und der damit einhergehenden parasitären Assoziation.
Der entstehende Körper kerbt die glatten Nischen ein, sodass er die Aufmerksamkeit auf die Nischen lenkt und ihre Wichtigkeit für die Wahrnehmung von Stadträumen betont.
Projekte
well rounded stayAnna von Homeyer, Karla Menzel, Vanessa Unruth
Eins mit der Natur Eylem Özdemir und Berfin Kahraman
EIN MENSCH EIN PARKPLATZ Lya Obert, Bongkwan Kang, Maxim Yurin
Shroomy Carlo Lambrecht, Jannik Gießing, Marie von Wirth
Distance to go Jana Grund, Hannah Schulte
Der Kuleschowsche Raum Marc Wiegand, Nicolas Kaup
Coquille sur le banc Greta Krappen, Jana Huck, Kim Tram Nguyen
digifinity Tobias Barton, Patrick Bellartz
THE CURTAIN ISLAND Marvin Daniels, Anjana Tuladhar
OUTDOOR WORKING SPACES Alexandra Klein, Constantin von Martial
laTent Leon Bischoff, Jakob Schaefer
Tentes de Deueleuze et Guattari Frederick Cornelius, Kai Lehr
Parasitäre Stadtbesetzung Jan Rolink, Simon Gladbach
Kletterbaum Joyce Lindner, Coleen Grabowski