INS NETZ GEGANGEN

zu Besuch im K21

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Kunst und Architektur sind per se nicht voneinander zu trennen. Architektur ist Kunst. Kunst macht Architektur. Besonders deutlich wird diese Beziehung, wenn ein Architekt im Kunstmuseum ausstellt, und Kunst macht. Oder Architektur. Mit unserem Wahlmodul „Einführung in die Ausstellungsarchitektur“ waren wir in Düsseldorf im K21. Ein immer wieder eindrucksvoller Ort, nicht nur als Student.

Das Wahlmodul „Einführung in die Ausstellungsarchitektur“ beschäftigt sich nicht nur mit dem Ausstellen an sich als kommunikative Kultur-Praxis – sondern untersucht vor allem auch räumliche Strategien zur Vermittlung künstlerischer und wissenschaftlicher Inhalte. Somit beinhaltet ein Teil des Kurses den Besuch einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst.

Ziel des diesjährigen Museumsbesuches was das K21 im Ständehaus in Düsseldorf.
Der von dem Münchner Architekturbüro Kiessler+Partner 1996 umgebaute ehemalige Tagungsort der preußischen Provinzialstände bietet dem zeitgenössischen Zweig der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen eine Adäquate Unterbringung.

Unter humorvoller als auch fundierter Führung durch die Sammlung ging es immer wieder um die Fragestellung nach den Aufgaben aber auch Verantwortungen von Architektur im Kontext der Künste – welche als Barometer von Gesellschaft und Zeit dienen.

Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war das Erklimmen der riesigen Rauminstallation „in orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno. Ein gigantisches Netz, das sich in drei Ebenen in über 25 m Höhe über die Piazza des Ständehauses spannt. Direkt unterhalb der gigantischen, das Gebäude überdachenden Glaskuppel. Innerhalb der insgesamt 2.500 Quadratmeter umfassenden Netzstruktur sind luftgefüllte Kugeln von bis zu 8,50 Metern Durchmesser, platziert, die die Netze auseinanderhalten und so „Räume“ unterschiedlicher Ausdehnung hervorbringen.

Nach dem Einschließen aller persönlicher Gegenständer (auch Schmuck), und dem Anlegen spezieller Schuhe und eines Overalls, konnte in 10er Gruppen das Netz begangen werden. Garantiert nur für Schwindelfreie. Ein Erlebnis der seltenen Art. Umso mehr Personen das Netz betreten, umso mehr Schwingungen entstehen. Jede Bewegung und Vibration in den Stahlnetzen überträgt sich ähnlich wie in einem Spinnennetzauf die anderen Menschen.

Die Installation kann ab dem 6. September 2018 nach einer Sommerpause im K21 wieder begangen werden.

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