REVIEW CIAD TEA

Rückblick auf die Veranstaltungsreihe CIAD TEA.

Die Veranstaltung CIAD/ TEA ermöglicht den Studierenden, Ziele, Aufgaben, Potenzial von, aber auch Kritik an Corporate Architecture herauszukristallisieren. Mit einem jeweils extra zur Veranstaltung eingeladenen und mit einbezogenen Gast entstehen experimentelle Präsentationsstrategien, die von künstlerischen Interventionen, experimenteller Architektur über Installationen, Lecture Talks und Performances gehen. Es wird Tee geben.

 


28.11.2018 | DICKHAUS – LICHTINSTALLATION
Licht und Corporate Architecture

Marco Bornemann, und Lichtkünstler Max Dickhaus

Wie kann Licht einen Raum in seiner Anmutung, Gestalt und Wahrnehmung beeinflussen und / oder definieren?

Zusammen mit Lichtkünstler Max Dickhaus ist eine Lichtinstallation entstanden, die einen Bereich der Ruhe und der Aktivität, allein durch Licht, definiert. Der grüne Bereich ist, mit Assoziation zur Natur, beruhigend und entspannend, wobei die Atemfrequenz verringert und die Entspannung gefördert wird. Im Gegensatz dazu wird der violette Bereich, die Farbe der Inspiration und der Kunst, die Konzentration und das Selbstvertrauen
unterstützt.

Das Licht fungiert als definierender Charakter als Alleinstellungsmerkmal. Andere Sinne, die durch äußere Einflüsse angesprochen werden könnten, werden durch das Licht überschattet. Die farbig beleuchteten Bereiche ge-
ben den Räumen ihre Identität.

Die Glasscheiben des Foyers, die eigentlich die Trennung des grünen und violetten Bereiches waren, sind zum Vermittler geworden, indem sie das gegenüberliegende Licht gespiegelt haben. Die räumliche Trennung wurde durch diesen Effekt bestärkt und die Identitäten erneut verdeutlicht.

 


05.11.2018 |EIN DISKURS ZUM SELBST DER ARCHITEKTUR

12.12.2018  | VERLIERT DAS ARCHITEKTONISCHE WERK SEINE SELBSTBEZOGENHEIT?

PERFORMATIVE RAUMSTRATEGIE
(fiktives Gespräch als Soundinstallation)

Anna Spiekermann und Paulina Kuhn

 

„Wie selber meinten die Dinge zu sein?“

„Architektur ist nicht Kunst.“

„Das Erscheinen ist nicht die Wahrheit der Architektur.“

„Architektur ist ohne zusätzliche Aufgabe vollkommen.“

„ Wie weit entfernt sich die Architektur von ihrem Selbst, um Diener zu werden?“

„Architektur wird häufig durch den Ausdruckswillen des Autors überfrachtet.“

„Die Gestaltung von Architektur, sodass diese die Indentität und Philosophie eines Unternehmens demonstriert, ist kommerzieller Missbrauch an der Architektur.“

 


16.01.19 | CORPORATE ARCHITECTURE x URBAN DESIGN
Partizipativer Workshop zur Zukunft der Stadt.

Lea Müller und Stadtplanerin Jana Gregorczyk

Im Rahmen der Veranstaltung CORPORATE ARCHITECTURE x URBAN DESIGN
beschäftigten wir uns mit dem Zusammenhang zwischen Corporate Architecture und Urban Design und damit, was Corporate Architecture konkret für die Zukunft der Stadt Köln bedeuten kann. Gast der Veranstaltung war Jana Gregorczyk aus dem Hamburger Büro Urbanista. Urbanista ist als Büro für partizipative Stadtplanung und Stadtforschung bundesweit und punktuell auch international tätig. Unter anderem entwickeln sie derzeit federführend das räumliche Leitbild von Köln.

Der erste Teil der Veranstaltung bestand aus einem halbstündigen Input-Vortrag. Nachdem sich Jana vorgestellt hatte, wiederholte sie kurz die Definition von Corporate Architecture. Sie erklärte uns, dass auch für die Stadtentwicklung Corporate Architecture einige Herausforderungen darstellt. Anhand von Beispielen und Fragestellungen stellte uns Jana insgesamt 10 der Herausforderungen genauer vor.

Nach dem Vortrag stellte uns Jana folgende Fragen:
Welche Herausforderungen sind für Köln relevant, welche Orte sollen bleiben wie sie sind und welche sollen sich verändern? Was kann Corporate Architecture für die Zukunft von Köln tun? Mit Hilfe von Fähnchen markierten wir diese Orte gemeinsam auf dem Schwarzplan. Danach diskutierten wir unsere Wahl.

Dabei waren wir uns einig, dass vor allem auf der rechtsrheinischen Seite, insbesondere in Kalk, dringender Handlungsbedarf besteht. Der Ebertplatz, ein ehemaliger Schandfleck der Stadt, ist dank großen Engagements der Bürger auf dem Weg der Besserung. Wir stimmten darin überein, dass Orte der Naherholung vor allem in den Grüngürteln zu finden sind. Diese steigern die Lebensqualität der Bürger und sorgen für ein besseres Stadtklima. Kulturorte wie beispielsweise das Odonien sind sehr beliebt und daher auf jeden Fall erhaltenswert.

Symbol der Veranstaltung waren Waben aus gelbem Neontape, welche an der Wand sowie auf den Plakaten dargestellt waren. Ziel war, dass die Teilnehmer des Workshops wie Bienen die Waben an der Wand mit den einzelnen Bestandteile des Schwarzplans füllten. Durch die Wabenform bestand die Möglichkeit weitere Teile anfügen zu können.

 


23.01.2019 | HYPE – DER DIGITALE RAUM

Aline Kremer und Architekt Jochen Reetz

Der digitale Raum ist mittlerweile ein wichtiges Medium zum Austausch. Dabei geht es nicht nur um Informationen in Wort und Bild, sondern vor allem um die Wahrnehmung und das Erleben. Er ist viel mehr zu einer virtuellen Realität geworden, eine Parallelwelt.

Ziel der Veranstaltung unter dem Namen Hype war es, eine Diskussion rund um das Thema digitaler und analoger Raum zu initiieren.
Dazu wurde eine Marke Hype ins Leben gerufen, deren Inhalt verschleiert und in den Sozialen Netzwerken gepusht wurden. Dieser Versuch veranschaulichte die grenzenlosen Möglichkeiten in der virtuellen Welt, die Weiten des Raumes. Höhepunkt wurde eine Installation, die ausschließlich auf Instagram für 24 Stunden zu sehen war, demnach nur im digitalen Raum für die Öffentlichkeit existiert. Die Installation bestand aus sieben LED-Leuchtschildern, auf denen der Text „Hype“ in kurzen Zeitabständen aufblinkte. Der ansonsten völlig abgedunkelte Raum wurde nur durch das Aufleuchten der Schilder erhellt

Der Veranstaltungstermin selbst wurde für die Diskussion genutzt. Die Besucher beschäftigten sich mit der Frage, inwieweit der analoge Raum noch notwendig ist und erörterten die Vor- und Nachteile der digitalen Welt und ihrer Entwicklung.

 


30.01.2019 | COVERED IDENTITY

Lily Jafarian und Fotografin Nadja Herrmann

Das Projekt Covered identity setzt sich mit der Thematik auseinander, in wiefern die Corporate Architecture eine verhüllende bzw. inszenierte Identität in der Architektur darstellt.

Hierzu stellte sich zunächst einmal die Frage, wie die Gestalterinnen und Gestalter heutzutage grundsätzlich mit Corporate Architecture umgehen sollten.
Wie schaut es mit ihrer Adaption in die Umgebung aus?
Gibt es einen Bezug zu ihrem Nutzen?
Ist ihre Daseinsberechtigung, ihrer Formgebung und Ästhetik „eigener
Wille“ zuzusprechen?
Heißt es also form follows „faible“ oder form follows „function“?

Dieses Projekt versteht sich als Denkanstoß und lässt demnach Spielraum für Interpretation, was die Thematik in Bezug auf die Corporate Architecture betrifft. Dazu soll der Betrachtende, versinnbildlicht durch die zwei gegensätzlich in ihrer Art und Wirkung vorzufindenden Getränken, vor die Wahl gestellt werden.

Zur Wahl stehen zum einen pures Wasser, welches als essentieller Stoff und natürlicher Booster für den Kopf gesehen werden kann und die klare, an ihre Umgebung angepasste Architektur symbolisiert. Zum anderen steht eine Teemischung mit dem Wirkstoff CBD zur Verfügung, welche für ihre beruhigende Wirkung bekannt ist. Diese verbildlicht die Verschleierung der Gedanken und repräsentiert damit die verhüllende Identität in der Architektur.

Die Wände des experimentellen Raumes wurden mit einer Luftpolsterfolie verkleidet und verweisen als Kunststoff – wie auch die kleinen Alufolie-Skulpturen, welche in der mitlleren Achse des Tisches vorzufinden sind, auf die von Menschenhand erschaffene und damit künstliche Baukunst.
Die auf den zentralen Tisch angebrachte Spiegelfolie deutet auf die
gewünschte Reflektion bei dem Betrachtenden.

 


06.02.2019 | U-IMPRINTED
Kunst als Schnittstelle für neue Impressionen

Moses Pöhls und Christiana Knak Tscheikowskaja

Jede Architektur hat eine Identität. Auch bestehende Architektur ist wandelbar. Und: Sollte Architektur nicht gewandelt werden, um dem Menschen gerecht zu werden? Die abstrakte Verkörperung von Architektur in Form von Kunst bietet Möglichkeiten, um neue Blickwinkel, Konzepte und Identitäten zu entdecken. Kunst experimentiert mit dem sozialen Ausdruck des Menschen.
Im Kontext der interaktiven Performance kann der teilnehmende Besucher dahin wirken, dass durch seine symbolische äußere Interaktion ein „neuer“ Raum und eine „neue“ eher „gemeinsame/gemischte“ Identität entsteht.

Wandlung von räumlicher Identität

Es entstehen, wachsen und fügen sich zwei Performende in eine Architektur.
Sie werden räumlich, der Raum wird sie.
Räumliche Identität kann ein Ereignis erfahrener Einfügung in einen Raum sein, der ein Selbst hat und das eigene Selbst ist.
Wie kommt das Selbst in den Raum?

Es wird Gegenseitiges übernommen in symbolischen Interaktionen. Identifikationsprozesse werden durch Verortung, Raumnutzung, Raumgestaltung und Raum-
überwindung räumlich. Wann ist der Raum ein freier Raum, ein Raum für ein Individuum?
Hinterlasset Spuren, Zellen und organische Materie in der materiellen Umwelt. Genauso nehmt davon so viel, dass der Raum genug Mensch ist. Man spricht von „Raum und Riten der Gesellschaft“. Macht denn die Gesellschaft den Raum oder der Raum die Gesellschaft?
Hier suchen wir nach dem räumlichen Bezug individuellen Handelns, dem „räumlichen Korrelat“, einem Raum als integralen Bestandteil der Ich-Identität.

 


13.02.2019 | LICHTBETON
Vortrag zu Verwendungsmöglichkeiten von Lichtbeton in der Corporate Architecture.

Johannes Alex und Dr.-Ing. Andreas Roye von der LUCEM GmbH.

Die Intention für die Raumgestaltung war, die Eigenschaften des Materials zu nutzen um eine Atmosphäre für den Vortrag zu generieren, die diesen unterstützt und hervorhebt.

Zum einen die Massivität und raue Nacktheit des Betons, welche bereits im Raum vorhanden war und weder hervorgehoben, noch durch gestalterische Eingriffe adaptiert werden mussten.

Zum anderen die spezifische Transluzente Eigenschaft des Lichtbetons, welche durch gestalterische Eingriffe, in Form von Flies Installation im Raum imitiert wurden.

Durch den Einbau von Sichtblenden wirkte der Raum nach außen hin ge-
schlossen, von innen jedoch waren die Umrisse von draußen befindlichen Gegenständen und vorbeigehenden Personen wahrnehmbar, ähnlich wie bei Lichtbeton. Der Raum wirkte so wesentlich offener als er von außen wahrgenommen wurde.

Der Eingang zum Raum wurde durch ein LED-Band gekennzeichnet, welches zum einen eine Anspielung auf die Firma LUCEM war und dessen Umgang mit Lichtbeton. Zum anderen sollte es an die Farbe unseres Institutes für Gestaltung / CIAD erinnern.

Zusammengefasst wurde durch gestalterische Eingriffe bzw. deren Vermeidung das Material, die Marke Lichtbeton, abstrakt im und um den Raum widergespiegelt, sodass der Vortrag eine Bühne bekam um sich stärker zu präsentieren und eine Atmosphäre, die die Thematik beleuchtete.

 


Mit freundlicher Unterstützung durch die Fakultät für Architektur Köln, der Technischen Hochschule Köln und Gaetano Di Napoli.

Fotos: Fabio Burghardt und Lucas Wölfl.

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