MUSTER UND ORNAMENT

Rückblick auf "Experimenteller Raum I" WS 18-19
Unter Anleitung von Lyoudmila Milanova

Angelehnt an das Seminar von Prof. Siegemund “Baustellenmuseum Westturm”  zum Kölner Dom fand eine Beschäftigung mit dem Thema Muster/Ornament statt.

Ich möchte euch bitten, euch die verschiedenen Muster im Kölner Dom genau anzuschauen. Dabei geht es sowohl um räumliche Muster wie architektonische Elemente, die sich im Raum wiederholen und dadurch ein Muster ergeben, oder aber auch um Ornamente, Schmuck, Verzierungen, die immer wieder in der Architektur des Domes (außen wie innen) vorkommen und seinen Baustil ästhetisch definieren. 

Muster/Ornament als Ausgangsform

  • Regelmäßigkeit, Symmetrien (Die Regelmäßigkeit ist ein Zeichen der Absicht -> keine natürlich gewachsene Form)
  • Unregelmäßigkeiten, Dissonanzen erzeugen, Symmetrien brechen; Je komplexer die Struktur -> desto weniger symmetrisch ->
  • Symmetriebrechung vs Ordnung
  • dem Ordnungssinn nachgehen -> schnellere Auffassung und Verarbeitung von Information
  • menschliche Ordnung vs Ordnung in der Natur (es gibt keine geraden Linien, nie identisch)
  • Ornamente – > Stilisieren von Natur, „ent-emotionalisieren“ -> diese Abstraktion umdrehen, Transformationsprozess rückwärts
  • Prinzip der Wiederholung – Wiederholungsprinzip auf die Spitze treiben (kritische Bedeutung -> entspricht dem Prinzip aus der Massenproduktion)
    oder aber auch dadurch entwerten
  • Durch Wiederholung/Vervielfachung -> Unendlichkeit, Entgrenzung des Raumes
  • mit Bedeutung von Muster/Ornament spielen – > Ursprung des Namen, Bedeutung (Dreipass – pas/Schritt, Dreifaltigkeit etc),
  •  Ornament hat in der Architektur einen kulturellen Code, Zuordnung eines Stils – wie verhält es sich in der Gegenwart? Gegenüberstellung Ornament
    früher zu jetzt
  • Kontextualisieren -> Inhalte aus dem Kontext des Doms in die Strukturen von Muster/Ornament kommentieren (zB Baugerüste ornamental
    verarbeiten etc.) oder kirchliche Ornamente isolieren und auf gegenwärtige Gebrauchsgegenstände bringen

Muster/Ornament als Mittel zum Zweck

  • Technik der Wiederholung, um über die Masse/Menge kritische Haltung zu vermitteln
  • Wiederholung als identitätsstiftend oder entwertend (zB Wort wiederholen oder Gesicht -> das Individuelle verschwindet zugunsten eines Ornaments
    der Masse)
  • ornamentale Anordnung/Formen nutzen, um Funktionalität der Dinge/Gebrauchsgegenständen zu hinterfragen
  • die Varianz in der Wiederholung/im scheinbar Gleichen suchen als künstlerische Praxis
  • durch Muster/Ornament Wahrnehmung thematisieren: optische Täuschung, Illusionen von Tiefe/Raum
  • Muster durch physikalische Prozesse hervorrufen oder sichtbar machen
  • eigene Ornamente erschaffen – Prozess der Reduktion, des Abstrahierens
  • Rhythmische Prozesse aus dem Alltag – zB tropfender Wasserhahn, schwingender Pendel etc.
  • Ornamentalisierung von Zeit ( etwa im Tanz oder im Aufbau oder Abbau von Spannung in einer Erzählung)

 

Aus der geleisteten Recherche entstanden eigene künstlerische Arbeiten.


beschriftung


Niklas Thielen.


Jasmina Reinarzt.

Petya Marinova.

Franziska Casper, Tapete.

 


Johannes Alex, Life. „Ein stets veränderliches Ornament, welches das Leben auf abstrakte Weise wiedergibt: Anziehung, Abstoßung, Freude, Leid. Entfachen, Leuchten und Verglühen.“

 

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